Hamburg/Wien - Mit  Gen-Mais gefütterte Mäuse haben eine signifikant  beeinträchtigte  Fruchtbarkeit.  Zu diesem Ergebnis kommt eine der  wenigen Langzeitstudien zu Gentechnik. Sie wurde heute im Rahmen einer Tagung  in Wien präsentiert und vom österreichischen Gesundheitsministerium veröffentlicht.  Angesichts  dieser  Ergebnisse  fordert  Greenpeace  einen Zulassungsstopp   für  genmanipulierte  Pflanzen  in  der  EU.  Zudem  muss Bundeslandwirtschaftsministerin   Ilse   Aigner  (CSU)  den  Import  dieses Gen-Maises nach Deutschland sofort verbieten.

Im  Vergleich  zu  Mäusen,  die  mit  herkömmlichem  Mais gefüttert wurden, gebaren die mit Gen-Mais gefütterten Tiere weniger und schmächtigere Junge. Über   20  Wochen  haben  die  Wissenschaftler  der  Veterinärmedizinischen Universität  in Wien den genmanipulierten Mais NK603xMON810 des Herstellers Monsanto  verfüttert.  Er  ist in der EU seit dem Jahr 2007 als Lebens- und Futtermittel zugelassen.

“Das  Ergebnis  dieser  Studie  ist  ein  weiterer  Beweis  für die Risiken genmanipulierter  Pflanzen”,  sagt  Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace.  “Die  Risikobewertung  von Gen-Pflanzen in der EU reicht nicht aus   und   muss   dringend  reformiert  werden.  Bis  dahin  dürfen  keine genmanipulierten Pflanzen mehr in Umlauf gebracht werden.”

Bei dem untersuchten Gen-Mais handelt es sich um eine Kreuzung. Die Pflanze soll  gegen Unkrautvernichtungsmittel resistent sein und selbst ein Gift gegen Schädlinge produzieren. Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte den Gen-Mais als unbedenklich bewertet. Dabei zeigte bereits eine Fütterunsstudie von Monsanto mit NK603xMON810 gesundheitliche Beeinträchtigungen der Versuchstiere auf. Die EFSA schätzte diese Ergebnisse jedoch als “biologisch nicht relevant” ein.

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